Eine Frage, die uns sehr oft gestellt wird:

Auf was ist beim Tragen eines Babies im Frühjahr / Sommer / Herbst / Winter zu achten?

Grundsätzlich gilt:

– Dein Baby soll nicht frieren, darf aber auch nicht überhitzen.
– Dein eigener Körper spendet zusätzliche Wärme.
– Das Tragetuch / die Tragehilfe ersetzt ca. eine Kleidungsschicht.
– Es ist auf eine ausreichend warme Kopfbedeckung zu achten.
– Die Beinchen frieren am Schnellsten aus.
– Richte Dich am Besten nach dem Zwiebelprinzip.

Tragen im Winter

Wenn Du über eine ausreichend große Jacke (z.B. die ihres Partners) verfügst, kannst Du Dein Kind einfach mit unter Deine Jacke nehmen und den Reißverschluss über dem Babyrücken hochziehen. Doch Dein Kind wird größer…und so kannst Du Dein Kind auch nicht auf den Rücken nehmen.

Tragejacke von manduca by MaM

Idealerweise kannst Du zum Tragen im Winter eine Tragejacke verwenden. Darunter kleidest Du Dein Kind wie Du es und Dich selbst „drinnen“ anziehst. Darüber kommt dann die Jacke – fertig.
Vorteil: Du benötigst keine zusätzliche Winterkleidung für Dein Kind, kannst Dein Tragetuch in gewohnter Bindeweise/ihre Babytrage drinnen wie draußen verwenden und wärmst Dein Kind durch Deine eigene Körperwärme. Des Weiteren kannst Du Dein Kind sowohl vor dem Bauch als auch auf dem Rücken tragen.
Nachteil: Anschaffungskosten zwischen 80 und 200 Euro für eine neue Tragejacke.

Wer gut nähen kann, kann sich aus einer alten, größeren Jacke auch eine Tragejacke selbst nähen. Im Internet finden sich zahlreiche Anregungen, Tipps und Nähanleitungen hierzu.

Tragecover manduca by MaM

Alternativ zur Tragejacke, kannst Du auch ein Tragecover verwenden.
Tragecovers gibt es in verschiedenen Materialvarianten und Wärmegraden mit oder ohne Regenschutz.
Wenn Du ein Tragecover nutzt, kannst Du dieses UNTER Deiner eigenen Jacke verwenden. D.h. das Tragecover schließt die Lücke zwischen Deinem Reißverschluss. Deine eigene Jacke lällst Du offen, oder zippst sie unten so weit zu, wie es noch geht.
Vorteil: Du trägst Dein Kind wie bei der Tragejacke unter der Jacke und musst es nicht so dick anziehen. Außerdem wärmst Du es mit Deiner eigenen Körperwärme.
Nachteil: Du kannst Dein Kind so nur auf dem Bauch tragen – auf dem Rücken musst Du Dein Kind auf Deiner eigenen Jacke tragen.

Tragecover manduca by MaM

Du kannst ein Tragecover auch AUF Deiner eigenen Jacke verwenden und kannst Dein Kind somit auch auf dem Rücken tragen. Bitte beachte aber, dass Dein Kind so weniger direkte Körperwärme von Dir bekommt und es daher schneller auskühlen kann.

Beachte, dass Dein Kind auch unter Tragejacke oder Tragecover kalte Füßchen bekommen kann. Dem kannst Du entgegen wirken, wenn Du Fellschuhe, Beinstulpen (Babylegs/Kiddylegs), Wollsocken (idealerweise sogar von Erwachsenen, die passen dann auch noch locker über das ganze Beinchchen) verwendest.
Selbst gestrickte Schühchen, Stulpen und Socken sind natürlich etwas ganz besonderes.

Nutze das Zwiebelprinzip: mehrere, dünnere aber locker sitzende Schichten (mit Luftpolster dazwischen). So kann man flexibler auf die „Außen- und Innentemperatur“ reagieren.
Jedoch: Zu viel und zu enge Kleidung (besonders an den Füßchen) kann die Blutzirkulation stören und erst recht zu kalten Füßen führen. Also lieber etwas „lockerer“ angehen.

Achte auch auf eine angemessen warme Kopfbedeckung.

Bei Tragejacken und Tragecovers kann es sein, dass Du selbst am Hals frierst. Hierzu gibt es spezielle „Mutter-Kind-Schals„, die die Lücke zwischen Dir und Deinem Kind überbrücken können.

Mutter-Kind-Schal

Wenn Du auf dem Weihnachtsmarkt unterwegs bist, denke bitte daran, keine heißen Getränke (Glühwein, Glühpunsch, Kaffee, Tee…) zu Dir zu nehmen. Du könntest Dein Kind verbrühen, wenn Du es vor dem Bauch trägst!
            
 

Tragen im Sommer

Achte grundsätzlich im Sommer auf genügend Sonnenschutz. Gehe mit Deinem Baby nie über einen längeren Zeitraum in die direkte Sonne und verwende bitte immer eine leichte Sommermütze, Sonnencreme und evtl. UV-Kleidung.

Das Tragetuch / die Tragehilfe ersetzt ca. eine Kleidungsschicht. Zusätzlich wärmst Du selbst Dein Kind durch Deine eigene Körperwärme. Dein Kind soll jedoch nicht überhitzen.

Im Hochsommer kannst Du Dein Kind ohne weiteres nur mit einem kurzärmeligen Body bekleidet tragen. Beachte aber, dass auch im Sommer die Füßchen schnell auskühlen können. Verwende einfach Söckchen und/oder Beinstulpen und fühle ab und zu mit den Händen nach.

Schwitzen unter dem Tragetuch / unter der Tragehilfe ist im Sommer leider nicht zu verhindern. Einige Hersteller bieten mittlerweile spezielle dünne Sommer-Tragetücher oder sommerleichte Tragehilfen an. Das ist eine tolle Sache. Doch meistens wirst Du auch mit diesen Tragehilfen nach einer gewissen Tragezeit zwischen ihrem Bauch und dem Bauch Deines Babies feucht. Das ist völlig normal.
Nimm einfach für längere Ausflüge ein oder zwei Wechselshirts für Dich und ein paar Wechselsachen für Dein Kind mit.

Biete Deinem Kind regelmäßig etwas zu trinken an und achte auch selbst darauf, im Sommer genügend zu trinken.

Tragen im Frühjahr/Herbst

Durch die Unbeständigkeit der Wetterlage und Temperatur im Frühling und Herbst ist es schwer, eine generelle Empfehlung zur Tragekleidung zu geben.
Unter Umständen kannst du Tragejacke oder Tragecover verwenden. Ideal ist auch, ein paar Babystulpen dabei zu haben, damit der Wind nicht in die Hosenbeine bläst.

MaM Regencover

Versuche einfach, flexibel zu bleiben. Wende das Zwiebelprinzip (siehe oben) an und passe die Kleidung kurzfristig an. Bedenke immer, dass Deine eigene Körperwärme das Kind wärmt und dass Dein Tragetuch / Deine Tragehilfe eine Kleidungsschicht ersetzt.

Hast Du selbst besondere Erfahrungen mit dem Tragen rund ums Jahr gemacht und möchtest andere Eltern daran teilhaben lassen? Dann schick uns Deine persönliche Empfehlung, wir bauen sie gerne hier ein!